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IT-Zertifikate: die wichtigsten Projektmanagement-Zertifikate im Überblick
In der IT gibt es allein in jedem Fachbereich unzählige Zertifikate. Mit unserer Übersichtsreihe schafft ihr euch einen organisierten Durchblick. In diesem Artikel findet ihr die relevantesten Zertifikate im Bereich Projektmanagement.
Unsere Übersichtsreihe:
- Die wichtigsten IT-Security-Zertifikate im Überblick
- Die wichtigsten Projektmanagement-Zertifikate im Überblick
- Das ITIL-Framework und seine Qualifizierungsstufen
- SAP und seine Qualifizierungsstufen
Wer seine Fachkompetenz nachweisen will, braucht eine Qualifikation von einer renommierten Prüfstelle. Im IT-Bereich stößt man jedoch schnell auf eine überfordernde Fülle von Zertifikaten. Deren Relevanz hängt stark vom eigenen beruflichen Umfeld ab. Denn manche Unternehmen sehen sie als Must-Have bei der Einstellung, andere wiederum als gerngesehenes Plus. Wiederum andere bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich berufsbegleitend weiterzubilden und Zertifikate zu erwerben. Und dabei geht es nicht nur um den Berufseinstieg – Zertifikate begleiten einen das ganze Berufsleben.
Es gibt viele IT-Zertifikate, und nicht alle sind gleich aussagekräftig. Die meisten sind mit großen IT-Systemherstellern wie Apple oder Microsoft verbunden. Es gibt aber auch unabhängige Zertifikate von Institutionen wie CompTIA oder dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Diese Zertifikate sind international bzw. national standardisiert und anerkannt.
Unterschied Zertifikat – Zertifizierung
Wichtig zu wissen: Zertifikate und Zertifizierungen sind nicht das Gleiche. In der beruflichen Weiterbildung ist das Zertifikat ein Abschluss, der den Erwerb spezifischer Lerninhalte nach einer umfangreichen Ausbildung mit Anwesenheitspflicht und Prüfungsleistung nachweist. Ein Zertifikat stellt jedoch keinen berufsqualifizierenden Nachweis dar. Im Gegensatz dazu steht die Zertifizierung, eine Qualitätssicherungsmaßnahme, die die Einhaltung von Standards und Normen für Produkte oder Dienstleistungen bestätigt. Sie wird von akkreditierten Einrichtungen vergeben, ist zeitlich begrenzt und erfordert regelmäßige Überprüfungen. Eine Zertifizierung kann für Bildungsanbieter und Weiterbildungen selbst gelten, aber nicht für Personen, die ein Zertifikat erhalten haben.
Kosten und Finanzierung
Zertifikate sind oftmals kostenpflichtig und können je nach Kompetenzgrad und Fachrichtung stark in ihrer preislichen Höhe variieren. Häufig ist es so, dass diese Kosten unter bestimmten Voraussetzungen vom Arbeitgeber unterstützt werden. Auch die Bundesagentur für Arbeit kann mit Bildungsgutscheinen oder Aufstiegs-Bafög zur Finanzierung beitragen. Bei der Wahl einer Qualifikation ist es zudem wichtig, nur in diejenigen zu investieren, die für die berufliche Zukunft tatsächlich relevant sind, anstatt möglichst viele Zertifikate und Zusatzseminare zu "sammeln". Viele Zertifikate sind zudem nur für eine bestimmte Zeit gültig und erfordern eine Rezertifizierung nach Ablauf dieser Gültigkeitsdauer.
Zertifizierungen im IT-Projektmanagement
Qualifikationen im Projektmanagement ermöglichen es Fachleuten, ihre Expertise in bestimmten Projektmanagementmethoden und -techniken zu demonstrieren, und vermitteln potenziellen Arbeitgebern ein hohes Maß an Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Von der Anwendung agiler Frameworks bis hin zur Verwaltung von komplexen Projektportfolios, befähigen diese Zertifikate die Inhaber, ihre Projekte effizient und effektiv zu leiten und so zur Erreichung strategischer Unternehmensziele beizutragen:
Agile/Scrum-Zertifikate (CSM, CSPO, CAC, PMI-ACP, KMP)
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Certified Scrum Master (CSM): Diese Zertifizierung wird von der Scrum Alliance vergeben und validiert das Basiswissen über die agile Arbeitsweise, das Framework, die Events, Regeln und Säulen von Scrum. Es ist nicht nur für angehende Scrum Master relevant, sondern für alle im Development Team.
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Certified Scrum Product Owner (CSPO): Dieses Zertifikat der Scrum Alliance bezieht sich auf die Priorisierung von Produkteigenschaften entsprechend den Kundenbedürfnissen, die Arbeit mit dem Scrum Team, dem Product Backlog, Kunden und Anwendern sowie internen Stakeholdern. Dieses Zertifikat zeigt, dass der Inhaber die geschäftliche Seite eines Projekts versteht und wie die Ziele und der ROI maximiert werden können, indem die Arbeit des Entwicklungsteams kontinuierlich optimiert wird.
- Certified Agile Coach (CAC): Im Gegensatz zum Scrum Master, der die Arbeit eines Teams innerhalb der Scrum-Kriterien sicherstellt, ist ein Agile Coach auf die Implementierung von Scrum in der gesamten Organisation zuständig. Dieser relativ neue Titel, der von der Scrum Alliance im Jahr 2021 eingeführt wurde, richtet sich an Personen, die bereits eine tiefe Erfahrung in Agile und Scrum haben und bereit sind, auf die nächste Stufe ihrer Karriere anzugehen. Ein CAC ist in der Lage, Teams, Einzelpersonen und Organisationen dabei zu unterstützen, Agilität in vollem Umfang zu verstehen und zu nutzen.
Lest auch: Projektmanagement in der IT: Waterfall vs. Agile
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Agile Certified Practitioner (PMI-ACP): Diese Zertifizierung wird vom PMI vergeben und konzentriert sich auf agile Methoden im Projektmanagement, wie Scrum, Kanban und Lean. Sie ist ideal für Projektmanager, die in Umgebungen arbeiten, in denen agile Methoden verwendet werden.
- Kanban Management Professional (KMP): Diese Zertifizierung wird vom Lean Kanban University vergeben und deckt die Prinzipien und Praktiken des Kanban-Systems ab. Sie ist ideal für Fachleute, die an der Planung und Durchführung von Kanban-Initiativen beteiligt sind.
Waterfall-basierte Zertifikate (PMP, CAPM, PgMP, PRINCE2)
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Project Management Professional (PMP): Dieses Zertifikat vom US-amerikanischen Project Management Institute (PMI) gilt weltweit als eine der anerkanntesten Qualifizierungen im Projektmanagement. Sie erfordert sowohl praktische Erfahrung als auch nachgewiesenes theoretisches Wissen. Ihr umfassender Ansatz und ihre breite Anerkennung machen sie zu einem wichtigen Maßstab in der Projektmanagement-Community auf der ganzen Welt, unabhängig von der Branche oder dem Fachgebiet.
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Certified Associate in Project Management (CAPM): Dies ist ein Einstiegszertifikat für Projektmanager, das ebenfalls vom PMI vergeben wird. Es erfordert weniger praktische Erfahrung als die PMP-Zertifizierung und ist ideal für Personen, die gerade erst ihre Karriere im Projektmanagement beginnen.
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Program Management Professional (PgMP): Dieses ebenso vom PMI vergebene Zertifikat konzentriert sich auf die Koordination mehrerer miteinander verbundener Projekte. Es ist ideal für erfahrene Projektmanager, die ihre Fähigkeiten auf die nächste Stufe hieven möchten.
- PRINCE2 Foundation/Practitioner: Diese Zertifikate, vergeben von der AXELOS Ltd., gelten oft als europäisches Pendant zum PMP. PRINCE2 ("Projects IN Controlled Environments") ist eine strukturierte Methode für das Projektmanagement, die ursprünglich in Großbritannien entwickelt wurde und in Europa weit verbreitet ist. Die Qualifikationen konzentrieren sich auf die praktische Anwendung der PRINCE2-Methodik in realen Projektsituationen. Dieses Projektmanagementmodell wird häufig in öffentlichen Kontexten wie Regierungsämtern und gemeinnützigen Organisationen eingesetzt, ist aber auch in der privaten Wirtschaft sehr anerkannt und insbesondere für diejenigen relevant, die in europäischen oder internationalen Projekten arbeiten.
Allgemeine Projektmanagement-Zertifikate (GPM, PPM, Six Sigma)
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GPM: Die GPM ist die deutsche Gesellschaft für Projektmanagement und bietet ein sehr anerkanntes Zertifizierungsprogramm an. Sie bietet verschiedene Zertifizierungsstufen an, beginnend mit Level D für Einsteiger, über Level C und B für erfahrene Projektmanager bis hin zu Level A für sehr erfahrene Projektmanager und Programmmanager.
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Professional in Project Management (PPM): Diese Qualifizierung wird von der GAQM (Global Association for Quality Management) vergeben und konzentriert sich auf die strategischen Aspekte des Projektmanagements, einschließlich der Projektselektion und des Portfoliomanagements.
- Six Sigma (Green Belt, Black Belt, Master Black Belt): Six Sigma ist eine Methode zur Verbesserung der Prozessqualität durch die Identifizierung und Beseitigung der Ursachen von Fehlern oder Defekten und Minimierung der Prozessvarianz. Die Zertifizierungen werden von verschiedenen Organisationen angeboten und konzentrieren sich auf die Anwendung der Six Sigma-Methodik und -Tools in realen Projekten und Prozessen. Die Methode kann sowohl in agilen als auch in Waterfall-Projektmanagement-Umgebungen eingesetzt werden.
Passende Zertifikate für jede Wissensstufe
Unabhängig von eurem aktuellen Kenntnisstand gibt es ein passendes Zertifikat für jede Stufe eurer Karriere. Die Auswahl der richtigen Zertifizierung hängt von eurem Hintergrund, euren beruflichen Zielen und dem spezifischen Kontext ab, in dem ihr arbeitet. Manche Zertifikate sind international anerkannt und ermöglichen es euch, sich auf globaler Ebene zu beweisen, während andere spezifisch auf den europäischen oder deutschen Markt ausgerichtet sind. Wichtig ist, dass ihr eine kontinuierliche Weiterbildung in diesem sich schnell verändernden Bereich betreibt. Denn der Schlüssel zum Erfolg in der IT liegt in der ständigen Erweiterung und Aktualisierung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten.
Bild: KI-generiert mit Midjourney
aktualisiert am 29.4.2024