Koalitionsvertrag 2025: Auf dem Weg zur KI-Nation – Wie Deutschland mit globalen Talenten und digitaler Bildung seine Zukunft sichern will

Koalitionsvertrag 2025: Auf dem Weg zur KI-Nation – Wie Deutschland mit globalen Talenten und digitaler Bildung seine Zukunft sichern will

Mit einer Doppelstrategie aus internationaler Anwerbung und dem gezielten Ausbau digitaler Kompetenzen will die neue Bundesregierung nicht nur den Fachkräftemangel im IT-Sektor bekämpfen – sondern Deutschland als souveränen, digitalen Zukunftsstandort etablieren.

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche zählt zu den größten Herausforderungen der kommenden Jahre. CDU, CSU und SPD setzen in ihrem neuen Koalitionsvertrag für 2025 auf einen umfassenden und mehrstufigen Ansatz, um dem wachsenden Bedarf an IT-Talenten wirksam zu begegnen. Im Fokus steht eine Doppelstrategie: die gezielte Anwerbung internationaler Fachkräfte sowie die nachhaltige Stärkung inländischer Aus- und Weiterbildung.

Internationale Talente willkommen heißen

Deutschland soll für ausländische IT-Fachkräfte und wissenschaftliches Personal attraktiver werden – das ist eines der klar formulierten Ziele des Koalitionsvertrags. Die neue Regierung will legale und geordnete Zuwanderung in den Arbeitsmarkt vereinfachen und beschleunigen. Zentraler Baustein ist dabei eine neu zu schaffende, digitale Agentur für Fachkräfteeinwanderung, die unter dem Namen Work-and-stay-Agentur firmieren soll.


Diese Agentur soll alle Prozesse rund um Erwerbsmigration und die Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse bündeln und digitalisieren. Ausländische Fachkräfte sollen in Zukunft eine zentrale Anlaufstelle haben – von der Antragstellung über die berufliche Anerkennung bis hin zur Einreise. Auch die Bundesagentur für Arbeit soll daran beteiligt werden.


Zudem ist eine umfassende Entbürokratisierung vorgesehen: Arbeitsgenehmigungen sollen schneller erteilt, Visa-Verfahren vereinfacht und Standards mittelstandsgerecht angepasst werden. Eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe von Bund und Ländern wird beauftragt, Vorschläge zur Beschleunigung der Anerkennungsverfahren zu erarbeiten. Ziel: einheitliche Verfahren, deren Dauer acht Wochen nicht übersteigen soll.

Bildungsoffensive für inländische Talente

Parallel zur internationalen Öffnung setzt die Bundesregierung auf die Förderung inländischer Potenziale. Dabei spielt die duale Ausbildung weiterhin eine zentrale Rolle. Sie gilt als Aushängeschild des deutschen Bildungssystems und soll modernisiert sowie besser an die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt angepasst werden.


Geplant ist eine Qualifizierungsoffensive für junge Menschen, die den Einstieg in digitale Berufe erleichtern soll. Insbesondere Frauen sollen gezielt für IT-Berufe gewonnen werden. Auch die frühe Berufsorientierung in Schulen sowie die Rolle von Jugendberufsagenturen werden gestärkt.


Mit dem Digitalpakt 2.0 verfolgt die Koalition das Ziel, die digitale Infrastruktur an Bildungseinrichtungen auszubauen. Investitionen in KI-gestützte Lernsysteme, eine modernere Lehrkräftebildung und die Entwicklung digitaler Lehrkonzepte sollen die Schul- und Unterrichtsentwicklung vorantreiben. Ergänzt wird dies durch ein geplantes Förderprogramm für digitale Teilhabe und einen Digitalpakt Weiterbildung.

Lernorte modernisieren, Zugänge erleichtern

Nicht nur das Was, auch das Wo wird neu gedacht: Berufsschulen und überbetriebliche Bildungsstätten sollen saniert und modernisiert werden. Aus- und Fortbildungsordnungen werden gemeinsam mit Sozialpartnern regelmäßig überprüft und angepasst. Das Aufstiegs-BAföG soll reformiert und zugänglicher gestaltet werden, um Weiterbildung attraktiver zu machen.


Zudem will die Koalition die Hochschulen als Orte der Weiterbildung stärken und durch eine neue Gründerkultur an Forschungseinrichtungen das unternehmerische Denken fördern.

Fokus auf Teilhabe und Inklusion

Ein besonderes Augenmerk gilt der Förderung spezifischer Gruppen. So sollen die Belange von Menschen mit Behinderungen stärker in den Blick genommen werden – etwa durch bessere Unterstützung beim Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt, besser vernetzte Ansprechstellen für Arbeitgeber oder durch inklusionsgerechte KI-Systeme.


Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit zwischen Ausbildung, Meisterprüfung und Studium erhöht, was insbesondere Quereinsteiger neue Möglichkeiten eröffnet.

Weiterbildung zu künstlicher Intelligenz:

Digitale Souveränität und Deutschlands Weg zur KI-Nation

Die im Koalitionsvertrag formulierten Ziele zur Stärkung der IT-Fachkräfte stehen nicht isoliert – sie sind eingebettet in eine umfassende Digitalstrategie, die Deutschland als souveränen, innovativen und international konkurrenzfähigen Technologiestandort positionieren soll. Die digitale Transformation wird dabei nicht nur als technologische Entwicklung, sondern als geopolitische und gesellschaftliche Aufgabe verstanden, die die Bundesrepublik unabhängiger von externen Plattformen und Technologien machen soll.


Um das Ziel eines digital souveränen Deutschlands zu erreichen, sollen Schlüsseltechnologien wie Cloudcomputing, künstliche Intelligenz und Quantentechnologien strategisch gefördert und im Land selbst entwickelt werden. Auch moderne Fertigungstechnologien wie 3D-Druck und Robotik werden gezielt vorangetrieben.


Insbesondere die Positionierung Deutschlands als führende KI-Nation zieht sich wie ein roter Faden durch den Vertrag. Massive Investitionen in KI-Infrastrukturen, Rechenzentren und die Verbindung von KI mit industriellen Anwendungen wie Robotik oder Leichtbau stehen dabei im Vordergrund. Diese Ausrichtung erzeugt einen enormen Innovationsbedarf und verstärkt auch den Bedarf an hoch qualifizierten IT-Fachkräften in nahezu allen Branchen und Bereichen.


Parallel dazu wird die digitale Infrastruktur flächendeckend ausgebaut: Glasfasernetze, 5G, Satellitenlösungen – sie alle sollen schneller verfügbar gemacht werden. Auch die Cybersicherheit wird gestärkt: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) soll ausgebaut und neue Initiativen wie die Eurostack-Allianz vorangetrieben werden, um die digitale Resilienz Deutschlands zu verbessern.


Schließlich steht auch die öffentliche Verwaltung im Fokus: Sie soll digital, antragslos und lebenslagen-orientiert arbeiten – möglichst unter Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz. Dafür braucht es nicht nur neue Technologien, sondern vor allem: Menschen, die sie entwickeln, implementieren und verantwortungsvoll einsetzen können. Die Sicherung und Qualifizierung dieser Menschen ist daher keine Nebenbedingung, sondern Voraussetzung für die digitale Souveränität Deutschlands.

Vielversprechende Ansätze – entscheidend ist die Umsetzung

Die geplanten Maßnahmen zeigen ein klares politisches Bewusstsein für die strukturellen Herausforderungen im IT-Sektor. Durch die Verzahnung kurzfristiger und langfristiger Instrumente wird versucht, sowohl die akuten Engpässe zu lindern als auch strukturelle Weichen für die Zukunft zu stellen.


Die Wirksamkeit wird jedoch davon abhängen, wie schnell und konsequent die Vorhaben umgesetzt werden. Die Digitalisierung der Verfahren, die Koordination zwischen Bund, Ländern und Institutionen sowie die praktische Entlastung durch Bürokratieabbau stellen große Aufgaben dar.


Bild: Unsplash.com

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