KI und Cybersicherheit: Die neuen Karrieretreiber der deutschen Digitalisierung

KI und Cybersicherheit: Die neuen Karrieretreiber der deutschen Digitalisierung

Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025 zeigt einen deutlichen Anstieg bei der Nutzung von KI-Technologien in deutschen Unternehmen, während gleichzeitig die Cyberbedrohungen drastisch zunehmen.

Die jüngste Digitalisierungsumfrage des Wirtschaftsverbandes Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeichnet ein aufschlussreiches Bild der digitalen Transformation in Deutschland. Während die mehr als 5.300 befragten Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsstand mit einer durchschnittlichen Note von 2,8 als stabil einschätzen, offenbart die Studie zwei besonders dynamische Entwicklungsfelder, die erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und Karrieremöglichkeiten haben: künstliche Intelligenz und Cybersicherheit.

Künstliche Intelligenz beeinflusst den Arbeitsmarkt

KI-Technologien sind zunehmend in der Mitte der deutschen Wirtschaftslandschaft angekommen. Mit 38 Prozent setzen bereits deutlich mehr Unternehmen auf KI als noch im Vorjahr (27 Prozent), und weitere 32 Prozent planen die Einführung in den kommenden drei Jahren.


Für IT-Professionals bedeutet dies, dass Kenntnisse in Machine Learning, Data Science und KI-Ethik zunehmend zum Standardrepertoire gehören sollten. Die steigende Nachfrage eröffnet aber auch Quereinsteigern vielversprechende Karrierewege. Besonders gefragt sind Spezialisten, die technisches Know-how mit Branchenwissen verbinden können – etwa im Gesundheitswesen, der Finanzindustrie oder im produzierenden Gewerbe.

(Bild: DIHK)

Die Technologie ist längst nicht mehr nur in der IKT-Branche (mit einem Digitalisierungsgrad von 2,1 Spitzenreiter) relevant, sondern breitet sich über alle Wirtschaftszweige aus. Selbst traditionellere Branchen wie das Bau- oder das Gastgewerbe, die laut Umfrage bei der Digitalisierung noch hinterherhinken (jeweils 3,2), erkennen zunehmend das Potenzial von KI-Lösungen.


Die Herausforderungen bei der KI-Implementierung – allen voran die Datennutzung mit ihren rechtlichen Unsicherheiten (59 Prozent) und technischen Hemmnissen (50 Prozent) – unterstreichen den Bedarf an Fachkräften, die nicht nur die Technologie verstehen, sondern auch die komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen navigieren können.

Cybersicherheit: Wachsende Bedrohung, wachsender Markt

Parallel zur KI-Evolution verschärft sich die Bedrohungslage im Cyberraum dramatisch. Die Umfrage zeigt, dass jedes zweite Großunternehmen mit über 1.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr von mindestens einem erheblichen Cybersicherheitsvorfall betroffen war. Bei kleineren Unternehmen liegt die Quote bei 18 Prozent – eine Zahl, die angesichts der zunehmenden Professionalisierung von Cyberangriffen wahrscheinlich steigen wird.


Diese Entwicklung macht Cybersicherheit zu einem der stabilsten Wachstumsfelder im IT-Sektor. Die Nachfrage nach Spezialisten in Bereichen wie Penetrationstests, Sicherheitsanalyse, Incident Response und strategischem Sicherheitsmanagement wächst stetig. Besonders der Bedarf an qualifizierten Chief Information Security Officers (CISOs) nimmt zu, da Unternehmen erkennen, dass Cybersicherheit als strategisches Thema auf Führungsebene verankert werden muss.

(Bild: DIHK)

Besorgniserregend ist, dass trotz der zunehmenden Bedrohungslage der Anteil der Unternehmen, die umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementieren, leicht rückläufig ist. Dies deutet auf eine wachsende Diskrepanz zwischen Risikobewusstsein und tatsächlicher Handlungsbereitschaft hin – eine Lücke, die qualifizierte Cybersicherheitsexperten schließen müssen.

Digitale Transformation weiterhin schleppend

Diese Entwicklungen vollziehen sich vor dem Hintergrund einer digitalen Transformation, die in Deutschland vor erheblichen strukturellen Herausforderungen steht. Die Umfrage identifiziert fehlende Zeit (60 Prozent), zu hohe Komplexität (54 Prozent) und finanzielle Beschränkungen (42 Prozent) als Haupthindernisse. Zudem kämpfen Unternehmen mit der schleppenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, die mit einer Note von 4,29 deutlich schlechter abschneidet als die Wirtschaft selbst.


Auch die digitale Infrastruktur bleibt ein Schwachpunkt: Der Anteil der Unternehmen, deren Internetverbindung dem eigenen Bedarf entspricht, ist leicht gesunken – von 74 Prozent im Vorjahr auf 73 Prozent. Dies ist besonders problematisch, da sowohl KI-Anwendungen als auch moderne Cybersicherheitslösungen zunehmend bandbreitenintensiv sind.


Die Hauptmotive für Digitalisierungsmaßnahmen in deutschen Unternehmen bleiben Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung (jeweils 65 Prozent) sowie Qualitätsverbesserungen (63 Prozent). Die Entwicklung innovativer Produkte und Geschäftsmodelle spielt mit 35 Prozent eine deutlich geringere Rolle – ein Indiz dafür, dass Digitalisierung in Deutschland noch zu oft als reines Optimierungsinstrument und zu selten als Innovationstreiber verstanden wird.

Workshops zu KI und IT-Sicherheit:

Karriereperspektiven

Für Fachkräfte und Karriereinteressierte ergeben sich aus diesen Entwicklungen klare Orientierungspunkte. In beiden Schlüsselbereichen – KI und Cybersicherheit – sind neben formalen Qualifikationen vor allem eine kontinuierliche Weiterbildung und relevante Zertifizierungen entscheidend.


Im KI-Bereich bieten sich Zertifizierungen wie das "Tensorflow Developer Certificate", "Microsoft Certified: Azure AI Engineer Associate" oder das "IBM Data Science Professional Certificate" an. Für Cybersicherheitsexperten sind CISSP (Certified Information Systems Security Professional), CISM (Certified Information Security Manager) oder CEH (Certified Ethical Hacker) wertvolle Qualifikationsnachweise.

Die relevantesten Zertifikate in den Bereichen IT-Sicherheit sowie KI und Data Science findet ihr in unserer Übersichtsreihe.

Besonders interessant ist die Schnittmenge beider Bereiche: KI-gestützte Sicherheitslösungen gewinnen rapide an Bedeutung, da sie die Erkennung und Abwehr komplexer Cyberangriffe verbessern können. Spezialisten, die beide Domänen beherrschen, dürften daher besonders gefragt sein.


Bild: Freepik.com

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