Künstliche Intelligenz steigert die Produktivität in deutschen Unternehmen – doch nicht für alle
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Eine IW-Studie zeigt das Potenzial künstlicher Intelligenz: Zwei von fünf deutschen Unternehmen steigern bereits ihre Arbeitseffizienz durch KI-Technologien.
Die Einführung von KI-Technologien in deutschen Unternehmen zeigt ein differenziertes Bild: Während etablierte Anwender deutliche Produktivitätssteigerungen verzeichnen, kämpfen Neueinsteiger mit Anlaufschwierigkeiten. Dies geht aus zwei aktuellen Umfragen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Wie Unternehmen KI nutzen
Besonders aufschlussreich: 54 Prozent der deutschen Unternehmen setzen bereits auf KI-Technologien – davon 31 Prozent in der Testphase und 23 Prozent im regulären Betrieb. Von den Unternehmen, die KI fest in ihre Prozesse integriert haben, berichten knapp 40 Prozent von gesteigerter Produktivität.
Interessant ist der Vergleich zwischen verschiedenen KI-Anwendungsformen. Unternehmen, die klassische KI-Tools wie Bilderkennung oder Textgenerierung nutzen, verzeichnen ähnliche Produktivitätszuwächse wie jene, die auf komplexere Anwendungen wie Big-Data-Analysen setzen. Dies widerlegt die häufige Annahme, dass einfachere KI-Anwendungen weniger Mehrwert schaffen.
Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich bei den Firmen in der Testphase: Während die Hälfte der Unternehmen, die reine KI-Tools erproben, bereits Produktivitätssteigerungen sieht, trifft dies nur auf ein Drittel der Firmen zu, die ein breiteres Spektrum an KI-Anwendungen testen. Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man die populären Chatbots ausklammert – dann berichtet nur noch jedes achte Unternehmen von Verbesserungen.
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Warum nicht jeder von KI profitiert
Die Mitarbeiterperspektive offenbart weitere Nuancen: 42 Prozent der Beschäftigten nutzen KI-Anwendungen an ihrem Arbeitsplatz. Die Erfahrung spielt dabei eine entscheidende Rolle: 45 Prozent der langjährigen KI-Nutzer berichten von gesteigerter Arbeitsleistung, während es bei den Neueinsteigern 41 Prozent sind.
Bemerkenswert ist auch der "Pionier-Effekt": Mehr als 18 Prozent der Beschäftigten, die sowohl mit etablierten als auch mit neuen KI-Tools arbeiten, verzeichnen einen Rückgang ihrer Arbeitsleistung. Dies deutet darauf hin, dass die gleichzeitige Einarbeitung in mehrere KI-Systeme eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Besonders profitieren Akademiker und erfahrene Beschäftigte von KI-Systemen. Im Gegensatz dazu berichten Beschäftigte mit Berufsausbildung, die mehrere KI-Tools parallel einführen, häufiger von Leistungseinbußen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Schulungen und angepasster Einführungsstrategien.
Die Ergebnisse zeigen: KI ist kein Selbstläufer. Der erfolgreiche Einsatz hängt maßgeblich von durchdachten Implementierungsstrategien und gezielter Mitarbeiterqualifikation ab. Während die Technologie erhebliches Potenzial zur Produktivitätssteigerung bietet, braucht es Zeit und gezielte Unterstützung, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen.
Bild: Unsplash.com
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