Bewerben aus Wut? Keine gute Idee!

Bewerben aus Wut? Keine gute Idee! - Golem Karrierewelt

„Rage Applying“ heißt der nächste schmerzhafte Trend der Arbeitswelt: Wer von seinem Job so genervt ist, dass er nahezu kopflos unzählige Bewerbungen an andere Unternehmen schickt, steigert damit jedoch meist nur den eigenen Frust.

Quiet Quitting“, das „stille Kündigen“, ist seit der Pandemie ein großes Gespenst der Arbeitswelt: Wenn Angestellte keinen Spaß mehr an ihrem Job haben, entscheiden sich viele von ihnen dafür, nur noch „Dienst nach Vorschrift“ zu machen. Sie arbeiten dann nicht mehr als das Allernötigste ab und verabschieden sich innerlich bereits von ihren Arbeitgebenden. Doch leider kann das auf Dauer sehr frustrierend sein und geradezu wütend machen. Deshalb bricht zunehmend ein neues Phänomen hervor: „Rage Applying“, das Bewerben aus Wut oder auch Verzweiflung.

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Motivation: Hauptsache, schnell weg!

Es beschreibt, dass jemand gleich eine ganze Reihe an Bewerbungen losschickt, ziemlich wahllos an x Unternehmen und ohne echten Plan dahinter – statt sich in Ruhe zu überlegen, wo er oder sie gern arbeiten möchte und welche Stelle wirklich passen könnte. Die Motivation ist also: Hauptsache, schnell weg! Entsprechend wenig Aussichten auf Erfolg gibt es: Die Unternehmen erkennen schnell, mit wie viel Engagement eine Bewerbung verfasst wurde oder ob sie eher „lieblos“ und unpersönlich zusammengeschustert wurde.

Die Wut, die hinter Rage Applying steckt, kann sich aus diversen Faktoren speisen: Die Inflation mindert den Wert des Gehalts, vielleicht gefallen die Arbeitsbedingungen nicht mehr, durch Personalmangel in der Firma steigt der Workload für die Einzelnen, im Team gibt es Unstimmigkeiten oder der persönliche Elan fehlt, weil im Zuge der Coronapandemie mentaler Stress dazugekommen ist. Auch wenn alle diese Gründe verständlich sind und gesehen werden sollten: Die Lösung liegt jedoch selten im schnellen Wechsel in ein anderes Unternehmen.

Bewerbung individuell zuschneiden

Denn mit einer Wut-Bewerbung findet man nur schwer einen neuen Job – und wenn doch, dann gibt es bei diesem „nächstbesten“ nur eine geringe Chance, dass er die individuellen Wünsche wirklich erfüllt. Wer wütend ist, kann seine Bedürfnisse oft nicht mal klar formulieren. Daher ist es ein viel besserer Weg, sich erst in Ruhe hinzusetzen und sich genau zu überlegen, was man möchte. Und dann genauso überlegt Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen, passende Stellen zu suchen und die Bewerbung darauf zuzuschneiden – um die Chance zu erhöhen, dass es mit dem besser passenden Job wirklich klappt. Coaching kann dich in diesem Prozess begleiten und die Chancen optimieren, dass der nächste Job richtig gut passt. Die Coaches von 
Golem Shifoo kommen alle selbst aus der IT und kennen die Herausforderungen der Branche – sie stellen die richtigen Fragen und können dich individuell beraten.

Aus Arbeitgebersicht sollte man auch in Zeiten großen Personalmangels Stellen nicht besetzen, einfach damit sie besetzt sind, sondern sich Bewerbungen genau ansehen. Denn wenn man jemanden anstellt, der schnell wieder unzufrieden ist, schreibt der- oder diejenige im Zweifel schon bald wieder die nächste Bewerbung. Dann haben beide Seiten Zeit, Geld und Nerven investiert, aber fangen wieder von vorn an.

 

Bild: Andrea Piacquadio / Pexels

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