„Wenn sich eine Organisation nicht verbessert, wird sie scheitern.“
Die IT entwickelt sich ständig und in rasantem Tempo weiter: Wie kann ich als Führungskraft damit Schritt halten?
Um eine effektive IT-Führungskraft zu sein, müssen Sie ständig lernen. Sie müssen neugierig auf das Unternehmen, die Menschen und die Technologie sein. Unter grundliegenden Themenbereichen wie diesen ist es die Technologie, die sich am schnellsten verändert. Um zu erkennen, wie eine neue Technologie nützlich sein könnte, müssen sie das Unternehmen und die Mitarbeitenden in Ihrem Team gut kennen. Und nur wenn Sie Ihr aktuelles Technologieportfolio kennen, wissen Sie auch, welche Technologie ersetzt werden muss – und durch welche neue. Auch Risikomanagement spielt eine Rolle: Arbeiten Ihr Team und Ihr Unternehmen besser an der Spitze oder an der Basis der Entwicklung neuer Technologien? Einen weiteren Aspekt sollte man noch beachten, auch wenn der ein weniger hohes Tempo hat: Die Wirtschaft verändert sich langfristig und die Menschen entwickeln sich persönlich weiter. Ihr Leben und ihre Motivationen ändern sich mit der Zeit. Achten Sie darauf, dass das, was Sie in den ersten Wochen in einem Unternehmen wahrgenommen haben, nicht inzwischen längst überholt ist.
Wenn das Tagesgeschäft schon stressig ist, wie kann ich dann trotzdem mit der Weiterentwicklung Schritt halten?
Das ist ein schwieriges Thema. Wir alle haben während eines normalen Arbeitstages zu viel zu tun, um all das zu lernen, was wir tun müssen oder wollen. Es ist deshalb immens wichtig, Prioritäten zu setzen. Es gibt bestimmte Aufgaben, die nur Sie als IT-Leiter erledigen können. Alles andere sollten Sie darauf prüfen, ob es an das IT-Team delegiert werden kann. Manche Aufgaben können einfach nicht erledigt werden, weil die Zeit dafür nicht ausreicht. Als Führungskraft müssen Sie dafür sorgen, dass die Aufgaben, die nicht erledigt werden, die Aufgaben mit der niedrigsten Priorität sind. Gleichzeitig müssen Lernen und Entwicklung in der Prioritätenliste Ihres Arbeitstages ganz bewusst als Aufgaben integriert werden. Es handelt sich um eine langfristige Aufgabe, für die Sie absichtlich Platz schaffen müssen. Wenn Sie nur auf kurzfristige Aufgaben achten, werden Sie als Führungskraft versagen.
Wie kann ich mental mit der Tatsache umgehen, dass der Wandel nie aufhört?
Wenn Sie Veränderungen nicht mögen, ist der Beruf des IT-Leiters der falsche für Sie. Alles wird sich ändern und nichts ist von Dauer. Ich schlage vor, es als „kontinuierliche Verbesserung“ zu betrachten. Es ist sinnvoll, fortwährend zu versuchen, sich selbst, seine Abteilung und das Unternehmen zu verbessern. Man sollte akzeptieren, dass Veränderungen unvermeidlich sind, aber dass Sie diese Veränderungen in eine gute Richtung lenken können.Wenn sich eine Organisation nicht verbessert, wird sie scheitern. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber eines Tages wird sie es tun.
Sie selbst haben viel Erfahrung als Führungskraft in der IT-Branche gesammelt - was ist Ihr persönlicher Rat an andere in der Branche?
Neben den beruflichen Punkten, die ich in meinem Buch beschreibe, würde ich sagen, dass vieles, was im Privatleben passiert, wichtiger ist als das, was im Job passiert. Familie, Freunde und Selbstfürsorge sind sehr wichtig! Wir arbeiten, um Essen auf den Tisch zu bringen, um einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und aus vielen anderen Gründen. Wenn man sich nicht um sich selbst kümmert, kann man bei der Arbeit nicht sein Bestes geben.
John Bredesen teilt seine Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten als IT-Führungskraft in seinen Büchern. „The I.T. Leaders' Handbook: Foundations for Leading the Information Technology Department ” ist bei Kennd Publishing erschienen.