Die wichtigsten Programmiersprachen 2024: Was sagen Arbeitsmarkt und Beliebtheitsindex?

Die wichtigsten Programmiersprachen 2024: Was sagen Arbeitsmarkt und Beliebtheitsindex?

Ein Blick auf die großen Jobplattformen und den Tiobe-Index zeigt, welche Programmiersprachen Schlüsselqualifikationen für Entwicklerstellen darstellen. Welche Sprachen gefragt sind und worauf Programmierexperten achten sollten, lest ihr hier.

Für alle, die sich in der IT-Welt bewegen oder tiefer eintauchen möchten, ist klar: Die Wahl der Programmiersprachen entscheidet über eure Karrierechancen und berufliche Flexibilität. Welche Sprachen sind aber momentan wirklich relevant? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein genauer Blick auf zwei wichtige Indikatoren: die tatsächliche Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und die Entwicklung im renommierten Tiobe-Index.

Sekundäranforderungen nicht zu vernachlässigen

Um die gefragtesten Programmiersprachen zu identifizieren, hat Zdnet Daten von drei führenden Jobportalen – Linkedin, Dice und Indeed – analysiert. In diesem Fall ging es um die reine Erwähnungshäufigkeit der Sprachen in den Stellenausschreibungen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass viele Jobanzeigen Technologien als Sekundäranforderungen listen. Eine Python-Position könnte beispielsweise SQL als hilfreiche Zusatzqualifikation aufführen, auch wenn die Hauptrolle Python verlangt. Die Untersuchung gibt daher weniger Aufschluss über die Häufigkeit von Stellen, für die eine bestimmte Programmiersprache als Hauptqualifikation verlangt wird, als vielmehr darüber, welche Kompetenzen den Personalverantwortlichen am wichtigsten sind.


Die Methodik ist pragmatisch: Jede Sprache wurde direkt als Suchbegriff eingegeben. Begriffe, die auch anderweitig genutzt werden (wie Go oder R), erhielten Developer oder Programmer als Zusatz, um die Resultate klarer zu machen. Auch wenn das bedeutet, dass einige Einträge möglicherweise nicht erfasst wurden, bildet diese Auswahl eine präzise Momentaufnahme für November 2024. Dass Linkedin in der Analyse den größten Einfluss auf die Ergebnisse hatte, lag nicht nur an der Methodik, sondern auch daran, dass Linkedin deutlich mehr Stellen listet als die anderen Portale.

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Python: das aktuelle Must-Have im Programmieren

2024 führt Python klar die Liste der nachgefragtesten Programmiersprachen an. Pythons Flexibilität – von Datenanalyse über Machine Learning (ML) bis zur Webentwicklung – ist weiterhin ein Schlüssel, und seine Popularität bleibt ungebrochen. Wer sich in der IT-Welt bewegt, weiß, dass Python eine führende Rolle in der Datenverarbeitung und künstlichen Intelligenz einnimmt, was sich auch in den Jobprofilen widerspiegelt. Die große Entwickler-Community und die Vielzahl an Bibliotheken (z.B. Numpy, Pandas, Tensorflow) machen Python nicht nur vielseitig, sondern auch unglaublich effizient für neue Projekte.


Fazit: Python ist für fast jedes datenintensive oder ML-Umfeld relevant und ihr solltet sicherstellen, dass eure Python-Kenntnisse auf dem aktuellen Stand sind.

SQL: die unverzichtbare Grundlage für Datenbanken und Datenmanagement

Auch SQL ist allgegenwärtig. Die Zdnet-Untersuchung zeigt, dass SQL in unzähligen Stellenanzeigen eine Rolle spielt. SQL wird oft als „keine richtige Programmiersprache“ deklariert, aber ohne SQL läuft im Umgang mit Datenbanken nichts. In jedem datengetriebenen Projekt – sei es App-Entwicklung, Business Intelligence oder Backend – ist SQL bei Personalverantwortlichen nach wie vor sehr gefragt. In vielen Stellenausschreibungen wird SQL als Nebenanforderung aufgeführt, da es praktisch mit jeder anderen Programmiersprache kompatibel ist und eine effizientere Datenmanipulation ermöglicht.


Fazit: SQL-Kenntnisse werden häufig nicht als Kernkompetenz gelistet, runden aber euer Qualifikationsprofil ab und bieten euch bessere Jobchancen, vor allem in datenintensiven Umgebungen.

Java: die Konstante in Unternehmenslösungen

Besonders in Deutschland zeigt eine kurze Überprüfung der Golem Karrierewelt auf populären Jobmärkten, dass Java als meistgefragte Sprache in den Jobportalen auftritt. Java wird in großen Unternehmenslösungen genutzt und ist durch seine Skalierbarkeit und Stabilität nach wie vor unerlässlich. Wenn ihr an Systemen arbeitet, die zuverlässig skalieren müssen, wie zum Beispiel E-Commerce-Plattformen, dann werdet ihr kaum an Java vorbeikommen. Viele deutsche Unternehmen setzen zudem auf Java für Android-Entwicklung, was die hohe Nachfrage zusätzlich erklärt.


Fazit: Wer in traditionellen Branchen wie Finanzen, Gesundheitswesen oder Logistik unterwegs ist, sollte Java definitiv beherrschen.

Die Opportunity Zone: Sprachen für zusätzliche Chancen

Neben den unverzichtbaren Kandidaten Python, SQL und Java gibt es eine „Opportunity Zone“ an Sprachen, die in speziellen Nischen gefragt sind. Hierzu gehören Javascript und HTML – beide essenziell für das Frontend-Development – sowie C++ für hardwarenahe Anwendungen. Gerade für Webentwickler bietet Javascript in Kombination mit Typescript gute Chancen, da moderne Frontend-Projekte oft stark typisierte Sprachen bevorzugen. C++ hingegen bleibt im Bereich High-Performance-Computing und Game Development relevant, wo Effizienz entscheidend ist.


Fazit: Wer im Webbereich unterwegs ist, kommt an Javascript nicht vorbei, während C++ vor allem für High-Performance-Projekte relevant bleibt.

Sprachen mit mittelgroßer Nachfrage

Für Swift, C#, PHP, Typescript und Go ist die Nachfrage mittelhoch, und diese Sprachen bieten euch Möglichkeiten in spezifischen Berufsfeldern. Swift ist die Wahl für iOS-Entwicklung, während C# im .NET-Ökosystem stark vertreten ist. PHP bleibt durch seine Rolle im Backend-Development vieler Webanwendungen relevant, auch wenn die Nachfrage sich hauptsächlich auf bestimmte Unternehmen konzentriert.


Fazit: Falls ihr euch auf eine spezifische Technologie spezialisieren möchtet, könnt ihr euch auf eine dieser Sprachen fokussieren. Behaltet jedoch die Anwendungsdichte im Auge, um aufkommende Sprachen rechtzeitig zu erkennen und zu erlernen.

Sprachen mit abnehmender Nachfrage – wann sich Nischenkenntnisse lohnen

Für die Sprachen in der unteren Nachfragegruppe, wie Ruby, Kotlin, C, R, Rust, Lua und Dart, gibt es immer noch Nischenrollen. C bleibt für Embedded-Systeme und Betriebssysteme interessant, Rust für sicherheitskritische Anwendungen. Doch wenn ihr euch diese Sprachen aneignet, solltet ihr sie durch Kenntnisse in einer der gefragteren Sprachen ergänzen, um ein breites Spektrum an Optionen zu behalten.


Fazit: Nischenkenntnisse können euch Vorteile in spezialisierten Umgebungen verschaffen, doch achtet darauf, als Ergänzung gefragtere Sprachen zu erlernen.

Gesuchte Programmierkenntnisse vs. beliebteste

Während Zdnet aktuelle Jobmarktdaten auswertet und somit direkt auf die Nachfrage von Arbeitgebern abzielt, bewertet der Tiobe Programming Community Index die allgemeine Popularität und das Wachstumspotential basierend auf der globalen Entwicklergemeinschaft und den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Der Index basiert auf der weltweiten Anzahl qualifizierter Devs, von Schulungen und Angeboten von Drittanbietern. Er greift dabei auf mehr als 20 beliebte Webseiten wie Google, Amazon, Wikipedia und Bing zurück, um die Popularität zu messen.

Tiobe Programming Community Index Graph
Tiobe Programming Community Index List
Tiobe Programming Community Index List 2

Python ist nicht nur auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, sondern hat in der Industrie generell eine hohe Relevanz. (Bildquellen: Tiobe Programming Community Index)

Laut den November-Daten von 2024 führt Python mit 22,85 Prozent die Liste im Tiobe-Index an, was die zentrale Bedeutung von Python unterstreicht – sowohl in der Tiobe-Erhebung als auch in der Zdnet-Analyse. C++ und Java folgen auf den Plätzen zwei und drei, wobei sie in der Nachfrage stabil sind und ebenfalls in der Opportunity Zone von Zdnet auftauchen.


Ein bemerkenswerter Unterschied ist jedoch die Position von Go, das sich auf Platz sieben im Tiobe-Index befindet und das bislang höchste Ranking erreicht hat. Die steigende Beliebtheit von Go lässt sich auf seine Geschwindigkeit und die einfache Bereitstellung von Anwendungen zurückführen. Während Go in der Stellenanzeigen-Analyse weniger prominent war, zeigt der Beliebtheitsindex, dass es eine der gefragtesten modernen Sprachen ist. Falls der Aufwärtstrend anhält, könnte Go Javascript innerhalb der nächsten drei Jahre überholen.

Was bedeutet das für eure Karriere?

Zusammengefasst bieten die Daten aus Zdnet und Tiobe in Kombination einen breiten Überblick: Für eine erfolgreiche Karriere im IT-Bereich sind Kenntnisse in Python, C++, Java und SQL wichtig, da diese sowohl in der Jobnachfrage als auch in der Entwicklercommunity weit vorne liegen. Die aufsteigende Beliebtheit von Go könnte es darüber hinaus wertvoll machen, sich mit dieser Sprache als zukunftsorientierte Option vertraut zu machen.


Wenn ihr bereits Profis in einer dieser Sprachen seid, lohnt sich eine Auffrischung oder die Vertiefung in spezifischen Frameworks. Für Beginner könnte Python der ideale Einstieg sein, da es einfach zu erlernen und auf vielen Gebieten nützlich ist. Für Nischensprachen wie Rust oder Kotlin gibt es ebenfalls Nachfrage, doch diese wird oft durch spezielle Anforderungen wie Sicherheit oder mobile Entwicklung geprägt.



Bild: Freepik.com

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