So geht gutes Feedback
Wie kannst du deinen Teams konstruktive Rückmeldung geben, die auch wirklich bei ihnen ankommt und die allen hilft, sich weiterzuentwickeln?
Wer im Job Veränderung will, muss reden: Wenn es Probleme gibt oder man gemeinsam Ziele erreichen will, braucht es Kommunikation und Feedback. Aber wie bringt man es „richtig rüber“? Was ist wichtig, damit Rückmeldungen gelingen, sprich: damit sie nicht verletzen oder wütend machen, sondern eine positive Weiterentwicklung begleiten – vor allem unter ITlern?
1) Das richtige Timing
Wenn ihr in einem Entwicklungsgespräch über Themen sprecht, die Jahre zurückliegen, ist das meistens nicht sinnvoll. Und auch fünf Tage später kann es „zu spät sein“. Gutes Feedback macht aus, dass es zeitnah passiert, weil dann bei allen Beteiligten die Erinnerungen noch frisch sind. Ein wenig Abstand ist andererseits auch gut: Wenn etwas Negatives passiert, sind in der Regel noch zu viele Emotionen präsent, als dass man in dem Moment mit kühlem Kopf eine konstruktive Rückmeldung geben kann.
2) Das richtige Setting
Vor anderen Kritik auszusprechen ist ebenfalls nicht gut: Wenn es Zuhörerinnen und Zuhörer gibt, dann nimmt diese soziale Situation einen Teil der Konzentration weg. Denn wenn die Kollegin oder der Kollege mithört, bin ich vielleicht mehr damit beschäftigt zu überlegen, was der- oder diejenige jetzt über mich denkt, als dass ich die Informationen aus dem Gespräch tatsächlich aufnehme. Deshalb: am besten immer unter vier Augen sprechen oder zumindest nur mit allen, die an dem Thema wirklich teilhaben. Und eine ruhige Minute dafür finden.
3) Gut vorbereiten
Entstressend wirkt auch, wenn derjenige, der Feedback bekommen soll, ungefähr weiß, was ihn oder sie erwartet: Deshalb macht keine Geheimniskrämerei, sondern sprecht am besten eine kurze Einladung aus mit dem Hinweis, worum es gehen soll. Wenn es kleinere Dinge sind, könnt ihr die auch gut im Jour fixe ansprechen – wenn dort nicht zu viele Ohren mithören.
4) Konstruktiv kritisieren
Kritik meint die Beurteilung eines Verhaltens oder einer Situation. Wenn so oft von der konstruktiven Kritik die Rede ist, dann lohnt sich ein Blick auf den Begriff: „Konstruktiv“ bedeutet, etwas „zusammenzubauen“. Kritik soll nicht zerstören, sondern etwas Positives bewirken. Entsprechend vorwärtsgerichtet sollte sie auch formuliert sein: Der Mensch, der kritisiert wird, sollte eine Anregung bekommen, wie er oder sie sich verbessern kann. Ihm oder ihr einfach nur zu sagen, was euch nicht gefällt, bringt allen wenig und sorgt wahrscheinlich nur für schlechte Stimmung.
5) Gut erklären
Wer Kritik äußert, sollte gut erklären, worum es ihm oder ihr geht. Empfehlenswert ist, dass ihr Ich-Botschaften nutzt und über eigenes Empfinden sprecht: „Ich habe das Gefühl, dass …“, „Bei mir ist es so angekommen, dass …“, „Ich würde mir wünschen, dass …“. Und Beispiele nennt: „In der Situation habe ich das und das wahrgenommen und ich wünsche mir, dass …“. Dann fühlt sich das Gegenüber weniger angegriffen und ist eher in der Lage, die Informationen aufzunehmen und darüber nachzudenken. Vorwürfe zu machen, ist in der Regel kontraproduktiv: Wer sich angegriffen fühlt, ist oft nur damit beschäftigt, sich zu verteidigen statt nach vorne zu denken.
Wie ihr eine gute Feedbackkultur aufbaut, könnt ihr im Coaching mit Golem Karrierewelt lernen: einzeln oder als Team.
Bild: Midjourney / Golem.de