Mehr als nur Inflationsausgleich
Steigt dein Gehalt so schnell wie die Kosten für deinen Lebensunterhalt? Wir sagen dir, warum du für Honorar oder Gehalt mehr verhandeln solltest als nur einen Ausgleich für die durch die Inflation gestiegenen Preise.
Die Preise für Lebensmittel, Taxi, Technik und Energie sind deutlich gestiegen: Die Inflation ist im Alltag schmerzhaft spürbar. Um 7,9 Prozent wuchsen die Verbraucherpreise in 2022 an: So stark wie noch nie, seit sie berechnet werden. Im gleichen Zeitraum nahmen die Bruttolöhne von Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen um 3,4 Prozent zu – ebenfalls ein Rekord.
Doch die Inflation ausgleichen kann das nicht. Ein guter Anlass für die nächste Gehaltserhöhung? Anlass ja. Aber als Argument solltest du die Inflation möglichst nicht anführen, wenn du deinen Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin auf mehr Gehalt ansprichst.
Langfristig mehr Gehalt oder Honorar
Denn die Unternehmen sind ja selbst von der Inflation betroffen und müssen entsprechend gut haushalten. Gegen das Argument, dass mehr Geld derzeit einfach nicht drin sei, kommst du kaum an. Außerdem ist ein reiner Inflationsausgleich vielleicht sogar ungünstiger für dich als eine echte Erhöhung deines Gehalts oder Honorar. Denn ein Ausgleich von beispielsweise 5 Prozent pro Jahr kann langfristig deutlich geringer ausfallen im Vergleich zu dem, was du mit inhaltlich getriebenen Verhandlungen bewirken kannst.
Regelmäßige Gehaltsgespräche führen
In der Regel wächst dein Wert für das Unternehmen mit den Jahren an – und im Idealfall spürst du das auch auf deinem Konto. Voraussetzung dafür ist, dass du regelmäßig mit deinem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin darüber sprichst, was du für das Unternehmen leistest, wie du dich – zum Beispiel über Weiterbildungen – entwickelt hast und welche Erfahrungen du im Job inzwischen anwenden kannst. Zögere nicht, konkret eine höhere Vergütung dafür anzusprechen. Gibt es in deinem Unternehmen keine Routine für Feedback-Gespräche, dann fordere proaktiv welche ein und nutze sie gezielt, um – auch – über Geld zu sprechen.
Neuer Job – mehr Geld?!
Natürlich ist für ein Unternehmen auch immer noch die Frage, ob es sich eine Erhöhung deines Gehalts leisten kann und will – egal, wie gut du performst und wie gern sie dich vielleicht als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin halten wollen. Daher solltest du dich auch regelmäßig fragen, ob du das Unternehmen wechseln willst. Bei einem neuen Arbeitgeber oder einer neuen Arbeitgeberin kannst du in der Regel ein höheres Gehalt aushandeln – häufig deutlich mehr als du in einer langen Karriere bei nur einem Unternehmen erreichst.
Alternative Benefits aushandeln
Wenn du natürlich in deinem jetzigen Job sehr glücklich bist, dann kann es auch völlig okay sein zu bleiben und dafür Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen. Alternativ gibt es Benefits, die deine Arbeitgeberin oder dein Arbeitgeber dir „spendieren“ kann, von Tankgutschein über Leihrad bis Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Corona-Bonus.
Wichtig ist, dass du danach fragst! Um den eigenen Wert zu kennen, sich auf eine Gehaltsverhandlung vorzubereiten oder die Karriere zu planen kann ein Gespräch mit einem Coach helfen, zum Beispiel mit den auf IT spezialisierten Coaches der Golem Karrierewelt.