Kurzes und gezieltes Lernen: So funktioniert Microlearning

Kurzes und gezieltes Lernen: So funktioniert Microlearning

Traditionelle Lernmethoden stoßen oft an ihre Grenzen – zu lang, zu unflexibel, zu ineffizient. Microlearning setzt genau hier an und ermöglicht eine schnelle, nachhaltige Wissensvermittlung. Wie das funktioniert und welche Methoden besonders effektiv sind, zeigt dieser Artikel.

Microlearning, das Lernen in geschlossenen Einheiten von maximal 15 Minuten, hat sich als sehr effektiv erwiesen. Diese Form des Lernens entspricht nicht nur der natürlichen Aufmerksamkeitsspanne des Menschen, sondern lässt sich auch hervorragend in den modernen Alltag integrieren. Eine Studie zeigt, dass 97 Prozent der Lerner diese Methode bevorzugen, jedoch nur 55 Prozent der befragten Unternehmen die Methode zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter nutzen.

Was sagt die Forschung?

Die Wirksamkeit von Microlearning ist wissenschaftlich gut belegt. Forschungsergebnisse zeigen, dass kurze, regelmäßige Lerneinheiten die Informationsaufnahme und langfristige Speicherung von Wissen deutlich verbessern. Der Grund dafür liegt in der Art und Weise, wie unser Gehirn neue Informationen verarbeitet: Kleine, verdauliche Portionen können besser aufgenommen und in bestehendes Wissen integriert werden als lange Lerneinheiten.


Besonders interessant ist die Beobachtung, dass Microlearning die Lernmotivation nachhaltig steigert (1, 2, 3). Dies liegt vor allem an den schnellen Erfolgserlebnissen, die durch die kompakten Einheiten ermöglicht werden. Jede abgeschlossene Lerneinheit gibt den Lernern ein Gefühl des Fortschritts, was wiederum die Motivation für weitere Lerneinheiten erhöht. Gleichzeitig tritt deutlich weniger mentale Ermüdung auf als bei traditionellen Lernmethoden, was besonders im beruflichen Kontext von großer Bedeutung ist.


Zudem zeigen Studien, dass Microlearning nicht nur das individuelle Lernen verbessert, sondern auch den Wissenstransfer in praxisnahen Umgebungen optimiert. In Bereichen wie der medizinischen Ausbildung oder der beruflichen Weiterbildung erwies sich die Kombination aus kurzen Lerneinheiten und interaktiven Elementen als besonders wirksam. Teilnehmer konnten nicht nur theoretisches Wissen länger behalten, sondern setzten es auch in simulierten oder realen Arbeitssituationen effektiver um.

E-Learnings zu IT-Themen:

Wie setzt man Micro-Learning selbst ein?

Microlearning lässt sich auf verschiedene Weise implementieren, um ein effektives und nachhaltiges Lernerlebnis zu gewährleisten:


Auf kleine Lerneinheiten setzen: Wichtig beim Microlearning ist die Erstellung kleiner, geschlossener Lerneinheiten, die idealerweise ein spezifisches Lernziel verfolgen und eine Dauer von zwei bis maximal 15 Minuten nicht überschreiten. Die Reduktion auf das Wesentliche erleichtert die Verinnerlichung und verhindert kognitive Überlastung.


Multimediale Inhalte nutzen: Multimediale Inhalte sind essenziell, um das Lernen ansprechender und wirkungsvoller zu gestalten. Videos, interaktive Module, Audiolektionen und Infografiken helfen, komplexe Konzepte auf leicht verständliche Weise zu vermitteln. Besonders die Kombination aus visuellem und auditivem Lernen erhöht die Aufnahmefähigkeit und sorgt für bessere Lernergebnisse.


Interaktive Elemente einsetzen: Ein interaktiver Ansatz fördert zudem die Motivation und das Engagement der Lerner. Quizze, Gamification-Elemente, kleine Aufgaben oder Simulationen ermöglichen nicht nur eine sofortige Anwendung des Gelernten, sondern steigern auch den Spaßfaktor. Selbstgesteuertes Lernen wird durch adaptive Lernsysteme unterstützt, die sich dem individuellen Fortschritt anpassen und personalisierte Empfehlungen bieten.


Flexibilität garantieren: Flexibilität ist ein weiterer entscheidender Faktor. Da Lerninhalte jederzeit und von überall aus abgerufen werden können, passt sich Microlearning optimal an den modernen, mobilen Lebensstil an. Besonders über mobile Geräte lassen sich Lerneinheiten problemlos in den Alltag integrieren, sei es in Pausen, auf dem Weg zur Arbeit oder zwischendurch.


Lernfortschritt messen: Um den Lernerfolg sicherzustellen, sollten regelmäßige Tests oder kurze Aufgaben eingebaut werden. Durch kleine Wiederholungen und Wissensüberprüfungen lässt sich der Fortschritt messen und das Gelernte langfristig im Gedächtnis verankern. Digitale Lernplattformen bieten hierfür umfangreiche Analysetools, die den individuellen Lernfortschritt sichtbar machen und gezielte Verbesserungsvorschläge liefern.

Effektive Methoden und Plattformen für Microlearning

Microlearning kann über verschiedene Plattformen und Methoden vermittelt werden, die sich je nach Lerntyp und Anwendungsfall unterschiedlich gut eignen. Durch moderne Technologien ist es einfacher denn je, kleine Lerneinheiten gezielt in den Alltag zu integrieren.


E-Learnings: Flexibles und strukturiertes Lernen


E-Learning-Kurse sind eine der bewährtesten Methoden für Microlearning. Sie bieten strukturierte, modulare Inhalte, die oft als Video-Lektionen, interaktive Übungen oder Quizze aufbereitet sind. Gerade im Bereich der beruflichen Weiterbildung ermöglichen sie es, neue Fähigkeiten in kurzer Zeit gezielt zu erwerben. Viele Plattformen bieten flexible Lernformate, die sich an das eigene Tempo anpassen lassen.

Tipp: Die über 100 E-Learning-Kurse und -Pakete der Golem Karrierewelt bieten praxisorientiertes Wissen zu IT-Bereichen wie künstliche Intelligenz, Linux, Microsoft 365 und IT-Sicherheit sowie zur persönlichen Weiterentwicklung. Alle Kurse sind darauf ausgelegt, direkt anwendbares Wissen in kompakten Einheiten zu vermitteln, und bieten eine fundierte Grundlage für Fach- und Führungskräfte, die sich flexibel weiterbilden möchten.

Microlearning-Apps: Wissen für unterwegs


Eine weitere beliebte Methode sind Microlearning-Apps, die speziell für den mobilen Gebrauch optimiert sind. Sie bieten kurze, interaktive Lerneinheiten, die sich problemlos in den Alltag integrieren lassen. Besonders Sprachlern-Apps setzen auf diese Methode: Sie präsentieren kleine Lerneinheiten, die durch Wiederholungen und spielerische Elemente nachhaltige Lernerfolge ermöglichen.


Ein Beispiel ist Aimigo, ein KI-gestützter Sprachcoach, der personalisierte Coaching-Einheiten erstellt. Die App passt sich dem individuellen Lernniveau an und kombiniert Sprechübungen, Konversationsanalysen und kulturelle Einblicke, um eine tiefere Sprachkompetenz zu entwickeln. Ebenso bieten Programme wie Gymglish humorvolle, personalisierte Sprachlernserien, die das Lernen unterhaltsam gestalten und sich perfekt für den täglichen Gebrauch eignen.


Social Media & Microblogging: Lernen in kleinen Impulsen


Ebenso bieten Social-Media-Plattformen zahlreiche hervorragende Möglichkeiten für Microlearning:


  • Instagram: Durch visuelle Posts und Stories können komplexe Themen in leicht verdaulichen Infografiken oder kurzen Videosequenzen präsentiert werden. Hashtags wie #LearnOnInstagram oder #EducationalContent helfen bei der gezielten Suche nach Lernmaterial.
  • Linkedin: Die Plattform eignet sich besonders für berufliche Weiterbildung. Experten teilen hier regelmäßig kurze Artikel, Infografiken oder Videos zu Fachthemen und Branchentrends.
  • Tiktok: Trotz seines Unterhaltungsfokus bietet Tiktok zunehmend edukativen Content. Kurze, kreative Videos vermitteln Wissen zu verschiedensten Themen, von Wissenschaft bis hin zu Lifehacks.
  • Pinterest: Ideal für visuelle Lerner bietet die Plattform eine Fülle von Infografiken, Schaubildern und How-to-Guides, die leicht in thematische Boards organisiert werden können.

Durch die gezielte Nutzung dieser Plattformen können Lerner kontinuierlich und in kleinen Häppchen Wissen erwerben, das perfekt in den Alltag integrierbar ist.


Youtube- und Video-Tutorials: Lernen in Eigenregie


Obwohl Youtube zu der vorherigen Kategorie der sozialen Medien gezählt werden kann, sticht es jedoch durch seine Masse, Breite und Tiefe an Tutorials und Content zur Wissensvermittlung heraus:


  • Kanäle für kurze Lernvideos : Bildungskanäle wie Kurzgesagt, Ted-Ed oder Crashcourse spezialisieren sich auf kurze, informative Videos, die komplexe Themen in wenigen Minuten erklären.
  • Playlists für strukturiertes Lernen : Neben selbst erstellten Playlists bieten viele Kanäle thematisch sortierte Playlists an, die einen strukturierten Lernweg ermöglichen.
  • Youtube Shorts : Diese Kurzvideos von maximal 60 Sekunden eignen sich perfekt für schnelle Lerninputs zwischendurch.
  • Interaktive Elemente : Viele Lernvideos nutzen Kapitelmarken, Untertitel und Kommentarfunktionen, um das Lernerlebnis interaktiver zu gestalten.
  • Youtube Learning : Diese Initiative kuratiert hochwertige Bildungsinhalte und macht sie leichter auffindbar.

Tipp: Die Golem Karrierewelt veranstaltet regelmäßig kostenlose Live-Webinare auf dem Golem.de-Youtube-Kanal mit IT-Experten zu verschiedenen Themen wie Microsoft 365 oder IT-Sicherheit. Wer live dabei ist, kann gezielt Fragen stellen. Alle Streams sind im Videoarchiv von Golem.de abrufbar.

Ein praktischer Tipp für das Lernen mit Youtube: Erstelle eine eigene Playlist , um Lernvideos thematisch zu organisieren und später leichter wiederzufinden. Zudem merkt sich die Plattform, an welcher Stelle ein Video pausiert wurde, so dass es jederzeit fortgesetzt werden kann. Dies macht Youtube besonders geeignet für Microlearning-Sessions, die über mehrere Tage hinweg stattfinden.


Chatbasiertes Microlearning: Interaktives Lernen im Dialog


Chatbasiertes Microlearning mit Chatbots (wie ChatGPT) ermöglicht es, Wissen durch kurze, interaktive Text- oder Sprachnachrichten zu vermitteln. Diese Methode nutzt dialogbasierte Lernprozesse, um das Engagement zu erhöhen und den Wissenstransfer zu fördern.


  • Interaktive Wissensvermittlung : Lerninhalte werden in Form eines Gesprächs vermittelt, wodurch sich das Lernen natürlicher anfühlt und die Aufmerksamkeit aufrechterhalten wird.
  • KI-gestützte Anpassung : Moderne Chatbots oder KI-basierte Lernassistenten können personalisierte Lernpfade entwickeln, die sich an Fortschritt und Interessen der Nutzer anpassen.
  • Niedrigschwelliger Zugang : Da chatbasierte Microlearning-Programme oft über Messenger-Dienste oder spezielle Lern-Apps laufen, sind sie besonders leicht zugänglich und können nahtlos in den Alltag integriert werden.
  • Anwendungsbeispiele : Chatbots können beispielsweise für Sprachtraining, Wissensabfragen oder berufliche Weiterbildung eingesetzt werden. Unternehmen nutzen sie zunehmend für interne Schulungen und Compliance-Trainings.

Diese Form des Microlearnings eignet sich besonders für Menschen, die interaktive und dialogorientierte Lernformate bevorzugen, und bietet eine moderne Möglichkeit, Wissen niederschwellig und effizient zu vermitteln.

Digitale Bildung ist kurz und effektiv

Microlearning kann auf verschiedenste Weise umgesetzt werden, von strukturierten E-Learnings über mobile Apps bis hin zu Social-Media- und Video-Plattformen. Die Wahl der richtigen Methode hängt von den individuellen Lernzielen und Präferenzen ab. Während E-Learning-Kurse eine fundierte und praxisorientierte Weiterbildung ermöglichen, bieten Apps und Social-Media-Plattformen schnelle und flexible Lernimpulse. Youtube wiederum erlaubt es, tief in Themen einzutauchen und individuelle Lernpfade zu gestalten. Die Kombination verschiedener Methoden kann dabei helfen, das Beste aus der eigenen Weiterbildung herauszuholen.


Bild: Freepik.com

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