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IT-Karriere: Ich bin unzufrieden mit meinem Job - was kann ich tun?
Du hast das Gefühl, dass sich beruflich für dich etwas ändern muss, aber du weißt nicht, was genau und wie du es angehen sollst? Mit Shifoo-Coach Marvin Engel kommst du auf die richtige Spur.
Von Juliane Gringer
Eigentlich ist alles okay: In deinem Job gibt es ein paar ganz interessante Themen, letztes Jahr wurdest du befördert, die Leute, mit denen du arbeitest, sind nett, der Kaffee schmeckt auch. Trotzdem macht sich seit einiger Zeit so eine nervige Unruhe in dir breit. Der Chef nervt, schleppt immer noch mehr Aufgaben an - und macht am Ende eh alles, was du vorschlägst. Eine neue Herausforderung wäre spannend. Noch ein bisschen mehr Geld auch. Oder lieber doch nicht, weil es hier ja ganz gemütlich ist? Du spürst, dass dir etwas fehlt - aber du kannst nicht genau sagen, was es ist. Und ob es sich lohnt, dafür Bewerbungsfotos zu machen.
Wo stehst du?
Shifoo-Coach Marvin Engel rät in so einem Moment erstmal zu einer gründlichen Ist-Analyse: “Schau dir sehr genau an, in welcher Situation du dich gerade befindest und überlege, ob du wirklich mit deinem Job unzufrieden bist oder ob es andere Themen in deinem Leben sind, die dich gerade stressen.“ Ist es definitiv der Job, geht es weiter mit der Frage: Wo willst du überhaupt hin? “Wir glauben oftmals, dass wir Dinge anstreben sollten, die mit Geld und Macht verbunden sind“, sagt Engel. “Aber bist du wirklich erst zufrieden, wenn der Porsche vor der Tür steht? Oder ist der Preis, den du dafür mit Zeit, sozialer Isolation und Selbstaufgabe zahlst, nicht viel zu hoch?“
Social Media vermitteln uns schnell den Eindruck, dass außergewöhnliche Karrieren und Erfolgsgeschichten möglich und das einzig Wahre seien. Das stimmt aber natürlich nicht. Engel erinnert sich, dass er selbst diese Unruhe im Job gespürt hat, als er in einer Festanstellung stets dem nächsten Erfolg nachjagte: “Immer, wenn ich dort die nächste Gehaltserhöhung bekommen hatte, bin ich glücklich nach Hause gegangen. Aber das hat gerade mal eine Woche gehalten, dann habe ich mich schon gefragt, was als nächstes kommt oder ob das jetzt alles gewesen ist.“
Was sollte eine neue Aufgabe mitbringen?
Ein guter Maßstab könne zum Beispiel das deutsche Durchschnittsgehalt sein: “Das sind nämlich knapp 4.000 Euro brutto“, sagt Marvin Engel. “In der IT liegt man oft ein bisschen darüber und steht damit also schon sehr gut da.“ Hat man sich solche Fakten bewusst gemacht, aber die Unruhe ist immer noch da, könnte man überlegen, welche Interessen im aktuellen Job nicht ausgelebt werden können. “Es gibt schon für wenig Geld seriöse Tests zur Berufsorientierung. Vielleicht ist das Ergebnis, dass man sich sehr stark verändern muss. Aber zumindest hat man dann ein Ziel vor Augen.“
Ergebnis der Auseinandersetzung mit sich selbst könnte auch sein, dass man feststellt: Ich möchte mehr kommunizieren oder Führungsverantwortung übernehmen - beides könnte man mit den Vorgesetzten besprechen. Was im aktuellen Job fehlt, was sich ändern oder was eine neue Aufgabe mitbringen sollte, kann man auch gemeinsam mit einem Coach sehr gut ausarbeiten.
“Die Zukunft malen“
Den nächsten Schritt nennt Marvin “die Zukunft malen“: “Denk nicht mehr darüber nach, was du nicht willst, sondern überlege dir sehr genau, was du erreichen willst - und schreib es auf!“ Und zwar: wirklich aufschreiben! “Ich habe das auch lange für Quatsch gehalten, aber es hat eine stärkere Wirkung, wenn wir Dinge mit unseren eigenen Händen auf Papier festhalten.“
Die persönlichen Ziele können dabei sehr unterschiedlich sein: Vielleicht willst du erst um 10 Uhr anfangen zu arbeiten, auch nach der Pandemie nicht mehr so oft ins Büro fahren müssen - oder eben doch die 1.000 Euro mehr Gehalt? “Viele sagen an diesem Punkt, sie wollen als digitaler Nomade mit Laptop am Strand von Mexiko sitzen“, sagt Engel. “Als Coach kann ich in so einem Moment dabei helfen, realistisch zu bleiben. Denn man sollte sich immer auch der Nachteile bewusst sein. Als Freelancer arbeitest du beispielsweise oft länger und zu absurden Zeiten - da musst du wissen, ob es dir das wert ist.”
Keine Angst vor Veränderungen
Aber auch vor krassen Veränderungen sollte man keine Angst haben, sagt der Agile Coach und Projektmanager. Selbst wenn man schon einige Jahre im Beruf und dadurch bereits etabliert sei, müsse das kein Grund sein, nicht trotzdem noch einmal neu anzufangen. “Dafür ist es nie zu spät“, sagt Engel. “Gerade wenn man zum Beispiel bereits Rücklagen gebildet hat, ist man doch flexibler als mit Anfang 20, wo man meist von der Hand in den Mund lebt.“
Die meisten von uns verbringen 40 Stunden und mehr pro Woche mit Arbeit - diese Zeit sollte sich möglichst gut anfühlen. Daher gilt der klassische Slogan: Love it, change it or leave it!
Wenn du dich für „change it” entscheidest, kann dir Shifoo helfen: Unsere Coaches unterstützen dich auf deinem persönlichen Weg zum neuen Job, einem neuen Mindset für den alten oder bei der Verhandlung über Veränderungen mit deinen Chefinnen und Chefs.