Die IT-Familie wird größer
2,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland arbeiten laut Bundesagentur für Arbeit in IT-Jobs. Diese Zahl wurde für das erste Quartal 2022 ermittelt. Zehn Jahre zuvor waren es noch 2,1 Prozent – die Branche ist also deutlich gewachsen. DieWerte spiegeln wider, dass IT-Fachkräfte zunehmend gefragt sind, vor allem in Unternehmen mit datengetriebenen Geschäftsmodellen. Und dass Nachwuchstalente gebraucht werden!
Spitzenreiter Hamburg und Berlin
Schaut man auf die einzelnen Bundesländer, erkennt man deutliche Unterschiede, wo mehr IT-Expertinnen und -Experten arbeiten. Das Institut der deutschen Wirtschaft (iwd) hat eine Übersicht veröffentlicht, die zeigt: Mit 4,6 Prozent ist der Anteil in Hamburg und Berlin am höchsten, in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist er mit jeweils 1,1 Prozent am niedrigsten. Im oberen Mittelfeld liegen Bundesländer wie Hessen und Baden-Württemberg (jeweils 3,5 Prozent), Bayern (3,4), Bremen (3,2). Es folgen unter anderem das Saarland (2,3), Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 2,1 Prozent, Sachsen mit 2,0 Prozent oder Niedersachsen mit 2,1 Prozent.
In ländlichen Gebieten arbeiten naturgemäß weniger IT-ler: in dünn besiedelten ländlichen Kreisen lag die Zahl bei durchschnittlich 1,1 Prozent. In kreisfreien Großstädten waren es dagegen 4,3 Prozent. Das heißt, dass es nur in der Stadt Jobs für IT-ler gibt? Keineswegs, denn natürlich gibt es in ganz Deutschland spannende Firmen, die gut ausgebildete Kräfte brauchen. Und wer so eine gut ausgebildete Kraft ist, findet auch in weniger stark besiedelten Gebieten sicher Karrierechancen.
Digitale Ausbildung in der Schule verbessern
Das iwd fordert die Politik dazu auf, die digitale Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, um der steigenden Nachfrage nach IT-Kräften in Zukunft gerecht zu werden. So ist es laut dem Institut wichtig, die digitale Ausstattung der Schulen zu optimieren, indem Lehrkräfte digitale Geräte wie Dienstlaptops und alle Klassen die Hard- und Software bekommen zur Verfügung gestellt bekommen, mit der digital gestützter Unterricht möglich wird. Grundvoraussetzung sei zudem ein flächendeckender Breitbandausbau.
Weiterhin sollten methodische Konzepte für die Umsetzung der Digitalisierung erstellt werden, die digitale Ausbildung der Lehrkräfte soll durch verbindliche Fortbildungen und Lehrplanvorgaben zur Integration digitaler Technologien im Unterricht verbessert werden, das Schulfach Informatik sollte bundesweit in möglichst vielen Jahrgangsstufen verpflichtend unterrichtet werden und die IT-Unterstützung an Schulen soll ausgebaut werden.
Mit Mentoring den Nachwuchs unterstützen und begeistern
Das iwd macht zudem einen interessanten Vorschlag: „Schulen sollten auch IT-Experten beschäftigen. Bei einer halben Stelle pro weiterführender sowie berufsbildender Schule sind dafür 20.000 Arbeitskräfte nötig.“ IT-ler, die Spaß an ihrem Job haben und ihr Wissen gerne mit der nächsten Generation teilen, können das zum Beispiel im Rahmen von Mentoring tun. Zahlreiche Organisationen wie MINT Impuls