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DGB: Massenhafter Lohndiebstahl im Homeoffice
Der DGB fordert, dass Überstunden im Homeoffice entlohnt werden. Zudem soll das Recht auf Homeoffice endlich kommen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt auf klare Regeln für das Arbeiten im Homeoffice, um massenhaften Lohndiebstahl beziehungsweise Überausbeutung zu unterbinden. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Wir erleben aktuell, dass Arbeitszeiten im Homeoffice in der Regel überhaupt nicht erfasst werden. Dabei leisten die Beschäftigten in Deutschland heute schon jährlich eine Milliarde Überstunden, die nicht bezahlt werden. Das ist Lohndiebstahl. Und der wird verstärkt, wenn es keine vernünftigen Regeln für die digitale Arbeitswelt gibt."
Hoffmann forderte erneut ein Recht auf Homeoffice und betonte, das Thema müsse ganz oben auf der Agenda bleiben. Er sagte voraus, die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt werde eine der großen Aufgaben nach der Corona-Pandemie sein. Und das Recht auf Homeoffice sei ein ganz wichtiges Element, "wenn wir die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen". So könnten die Menschen mehr Selbstbestimmung bekommen über "Arbeitszeiten, die zu ihrem Leben passen". Der DGB-Vorsitzende verlangte zudem, die Gewerkschaften müssten ein digitales Zugangsrecht zum Betrieb bekommen - "ähnlich wie das Betriebsverfassungsgesetz bereits regelt, dass wir Zugang zur analogen Arbeitsstätte haben".
Kein dauerhaftes Recht auf Homeoffice
Eine Arbeitsschutzverordnung, die Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gerade vorstellte, sieht vor, dass Arbeitgeber Homeoffice überall dort möglich machen sollen, wo es die Tätigkeiten zulassen. Die Maßnahme ist aber bis zum 15. März befristet. Weitergehende Pläne des Ministers für ein Recht auf Homeoffice waren unlängst am Widerstand der Unionsfraktion gescheitert.
Bild: obs/BG ETEM Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse/ljubaphoto