Negative Schlagzeilen belasten das Privat- und Arbeitsleben – so schützt ihr euch
In Zeiten globaler Unsicherheiten und ermüdender Newsfeeds nehmen Stress und Sorgen im Privatleben und am Arbeitsplatz merklich zu. Sechs Lösungsansätze für bessere Resilienz.
Die Flut negativer Nachrichten, die uns täglich erreicht, hat nicht nur das Potenzial, unsere Stimmung zu trüben, sondern kann auch ernsthafte psychische und körperliche Auswirkungen haben. Es wundert nicht, dass ein unmoderierter Konsum von Nachrichten – insbesondere solcher mit negativem Inhalt – zu Stress, Angstzuständen und sogar zu physischen Beschwerden wie Müdigkeit und Schmerzen führen kann, wie Studien zeigen (1, 2, 3).
Die andauernde Beschäftigung mit Krisen- und Konfliktthemen kann ein Suchtverhalten (Doomscrolling) hervorrufen, das nicht nur die individuelle Gesundheit beeinträchtigt, sondern auch gesellschaftliche Auswirkungen hat, indem es die Demokratie und die Sicherheit gefährdet.
Strategien für ein resilientes Arbeits- und Privatleben
Die Arbeitswissenschaftlerin Lynn Taylor weist in Psychology Today anhand aktueller Studien darauf hin, dass Negativschlagzeilen auch das Berufsleben erheblich beeinflussen. So berichtet Gartner, Inc., dass Konflikte zwischen Mitarbeitern aufgrund verschiedener globaler Krisen im Jahr 2024 ein historisches Hoch erreichen werden. Brightplan enthüllt, dass 92 Prozent der Mitarbeiter finanziellen Stress aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten erleben. Eine Studie von MyPerfectResume zeigt, dass 85 Prozent der Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz fürchten, und eine Gallup-Umfrage offenbart, dass nur 21 Prozent der Mitarbeiter starkes Vertrauen in ihre Führungskräfte setzen.
Um der Gefahr des unmoderierten Nachrichtenkonsums zu entgehen, nennt Taylor sechs Lösungsansätze, die sowohl im Berufs- als auch im Privatleben wirksam sind und die eigene Psyche sowie das private und berufliche Umfeld schonen.
Taylors Lösungsansätze für den Umgang mit Stressoren:
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Nachrichtenkonsum bewusst steuern: Es empfiehlt sich generell, Nachrichten nur gezielt und in begrenztem Umfang zu konsumieren, immer mit Hinblick auf die Nachrichtenwirkung.
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Akzeptanz des Unkontrollierbaren: Globale Probleme können von Einzelpersonen nicht gelöst werden. Die Akzeptanz eines Zustandes und die bewusste Entscheidung, sich von externen Ereignissen nicht überwältigen zu lassen, hilft dabei, den inneren Frieden zu wahren.
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Ablenkungen minimieren: Soziale Medien und ständige Benachrichtigungen können eine erhebliche Ablenkung darstellen. Durch das Festlegen spezifischer Zeiten für den Konsum und das Setzen von Grenzen lässt sich Doomscrolling vermeiden. Mobile Apps wie One Sec und Structured helfen dabei, den Nachrichtenzugang zu limitieren bzw. die strukturell zu planen.
- Selbstkenntnis und emotionale Intelligenz: Das Bewusstsein über die eigenen Reaktionen auf Stressoren ermöglicht es, gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Wer sich dabei beobachtet, wie sich negative emotionale Reaktionen bei gewissen Inhalten entfalten, ist in der Lage, zu handeln. Und so beispielsweise zu reflektieren und das Thema bewusst abzuschließen.
- Entspannungstechniken nutzen: Bevor man sich Nachrichten zuwendet, kann eine Phase der Entspannung dabei helfen, die Perspektive zu wahren. Methoden wie Meditation oder bewusste Atemübungen können die mentale Belastung reduzieren, die Online-Inhalte hervorrufen können.
- Aktives Konfliktmanagement: Ein offener und regelmäßiger Dialog mit dem eigenen Umfeld (wie Familie, Freunden und Kollegen) sowie Diplomatie und Verständnis vermeidet Missverständnisse und hilft dabei, dass negative Atmosphären gar nicht erst entstehen. In schwierigen Zeiten kann eine ruhige und besonnene Haltung konstruktiv wirken.
Durch bewussten Nachrichtenkonsum, die Akzeptanz dessen, was wir nicht ändern können, die Minimierung von Ablenkungen, den Einsatz von Entspannungstechniken, die Pflege der emotionalen Intelligenz und aktives Konfliktmanagement kann jeder Einzelne dazu beitragen, die innere Sicherheit und Zufriedenheit zu bewahren, selbst in Zeiten externer Unsicherheiten und beruflicher Herausforderungen.
Bild: Unsplashed.com