Informatik als Schulfach soll aufgewertet werden
Die Regierungsfraktionen in NRW fordern, dass Informatik künftig mit den klassischen Naturwissenschaften gleichgestellt wird.
Von Marc Sauter/dpa
Informatik durchdringt seit Jahren immer mehr Lebensbereiche - im Fächerkanon der Schulen spiegelt sich der Bedeutungszuwachs allerdings noch nicht wider. Das muss geändert werden, verlangen zumindest die Regierungsfraktionen in Nordrhein-Westfalen.
Sie wollen, dass das Schulfach Informatik mit den klassischen Naturwissenschaften gleichgestellt wird. Die Landesregierung solle sich dafür in der Kultusministerkonferenz einsetzen, heißt es in einem Antrag, den CDU und FDP am Mittwoch in den Düsseldorfer Landtag einbringen werden.
Zwar bestehe in der Sekundarstufe II die Möglichkeit, Informatik als Grund- und Leistungskurs zu belegen, heißt es in dem gemeinsamen Papier. Zur Abiturzulassung müsse aber, neben dem Pflichtfach Mathematik, eine klassische Naturwissenschaft wie Biologie, Physik oder Chemie gewählt werden.
In NRW wird Informatik verpflichtend ab Jahrgangsstufe 5 unterrichtet
Informatik könne nicht als alleiniger Vertreter des mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfelds belegt werden, kritisieren CDU und FDP. Schülern, die sich für Informatik interessierten, werde so eine weitere Qualifizierung in dem Fach erschwert.
Außer Acht gelassen werde dabei, dass die Beherrschung von Informatikmethoden und -werkzeugen heutzutage neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Kulturtechnik zu den wesentlichen Fähigkeiten im gesellschaftlichen und beruflichen Leben dazugehöre. Deshalb sollte Informatik als gleichwertiges Fach sowohl in der Einführungs- wie auch in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe zugelassen werden, fordern die Koalitionsfraktionen.
Ein Fortschritt sei, dass Informatik in NRW seit Beginn des neuen Schuljahres verpflichtend in den Jahrgangsstufen 5 und 6 unterrichtet werde. Damit werde sichergestellt, dass alle Schüler zumindest informationstechnische Grundkenntnisse erwerben.