Homeoffice verbessert Bewerberqualität deutlich
Neue Studie zeigt: 83 Prozent der Recruiter sehen positive Auswirkungen von Remote-Arbeit auf die Qualität der Bewerber. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft, Kandidaten aus anderen Regionen einzustellen.
Homeoffice bietet viele Vorteile für Arbeitnehmer, wird aber von einigen Arbeitgebern kritisch gesehen, obwohl es auch für sie messbare Vorteile bringt. Wie eine aktuelle Umfrage des US-Bewerbungsdienstleisters MyPerfectResume unter 753 US-Recruitern offenbart, hat die zunehmende Verbreitung von Homeoffice-Möglichkeiten einen signifikanten Einfluss auf die Qualität der Bewerber.
Nicht weniger als 83 Prozent der befragten Personalverantwortlichen geben an, dass sich die Qualität der Bewerbungen durch den verstärkten Einsatz von Telearbeit verbessert habe. Dies ist vor allem auf die Erweiterung des Bewerberpools und die Möglichkeit zurückzuführen, dass sich Arbeitnehmer auf Stellen bewerben können, die zuvor aufgrund geografischer Beschränkungen nicht in Frage kamen.
Überregionales Recruiting wird attraktiver
Die Flexibilität, die Telearbeit bietet, wirkt sich auf die Einstellungspraktiken der Unternehmen aus. Bemerkenswerte 92 Prozent der Recruiter berichten, dass die Verfügbarkeit von Remote-Arbeit ihre Bereitschaft erhöht habe, Kandidaten aus anderen geografischen Regionen in Betracht zu ziehen. Diese Öffnung des Arbeitsmarktes führt zu einer Diversifizierung der Belegschaft und einem intensiveren Wettbewerb um Talente.
Trotz der zunehmenden Akzeptanz von Telearbeit zeigt die Umfrage, dass es nach wie vor eine starke Präferenz für lokale Bewerber gibt. 96 Prozent der Personalverantwortlichen geben an, dass sie zumindest eine gewisse Präferenz für Bewerber aus der näheren Umgebung haben. Diese Tendenz könnte auf praktische Erwägungen zurückzuführen sein, wie beispielsweise gelegentliche Präsenztermine oder eine bessere Überwachung unternehmerischer Ziele.
Interessanterweise sind die Unternehmen bereit, Ressourcen einzusetzen, um die besten Talente anzuziehen. 73 Prozent der Personalverantwortlichen geben an, dass ihre Arbeitgeber den Umzug neuer Mitarbeiter finanziell unterstützen. Diese Investitionsbereitschaft unterstreicht den Wert, den Unternehmen qualifizierten Bewerbern unabhängig von ihrem Standort beimessen.
KI-Tools weit verbreitet, aber noch nicht als wirksam angesehen
Die Umfrage gibt auch Aufschluss über andere aktuelle Trends in der Personalbeschaffung. So zeigt sich, dass der Einsatz von KI-gestützten Screening-Tools weit verbreitet ist: 96 Prozent der Personalverantwortlichen nutzen diese Technologien. Allerdings geben nur 40 Prozent der Befragten an, dass sie diese Tools für effektiv halten. Ein weiteres Phänomen, das die Umfrage aufdeckt, ist die Verbreitung von Ghost Jobs – Stellenanzeigen für nicht existierende oder bereits besetzte Stellen. 81 Prozent der Personalverantwortlichen geben zu, dass ihr Unternehmen solche Anzeigen schalte, was die Komplexität und teilweise Undurchsichtigkeit des heutigen Arbeitsmarktes verdeutlicht.
Die MyPerfectResume-Umfrage bietet einen aufschlussreichen Einblick in die sich verändernde Landschaft der Personalbeschaffung. Während Telearbeit die Qualität und geografische Vielfalt der Bewerber verbessert, bleiben traditionelle Präferenzen bestehen. Sowohl Unternehmen als auch Bewerber müssen sich an diese neue Realität anpassen, um auf einem zunehmend flexiblen und technologieorientierten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.
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