Erheblich mehr freie Stellen für IT-Fachkräfte
Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte. Seit Beginn der Studie im Jahr 2011 war die Anzahl vakanter IT-Jobs nur im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 124.000 noch höher.
"Der IT-Fachkräftemangel trifft im Übrigen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Staat, der bei der Besetzung von IT-Jobs oft das Nachsehen hat", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.
Programmierer und IT-Administratoren am stärksten gesucht
Software-Spezialisten sind mit Abstand am gefragtesten. Vier von zehn Unternehmen (41 Prozent) mit vakanten IT-Jobs suchen Software-Entwickler beziehungsweise Software-Architekten. Dahinter folgen IT-Projektmanagerbeziehungsweise IT-Projektkoordinatoren, die von jedem sechsten Unternehmen (18 Prozent) mit freien IT-Stellen gesucht werden.
IT-Anwendungsbetreuer beziehungsweise IT-Administratoren suchen 13 Prozent, 7 Prozent Data Scientists beziehungsweise Big Data Experts. In jeweils 4 Prozent dieser Unternehmen sind Stellen für Datenschutz-Profis mit IT-Qualifikation sowie IT-Sicherheitsexperten vakant.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 851 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen mit drei und mehr Beschäftigten aller Branchen (exklusive öffentlichem Sektor) telefonisch befragt. Die Umfrage ist nach den Angaben repräsentativ für die Gesamtwirtschaft in Deutschland.
Laut dem digitalen Job-Monitor des Handelsblatts vom August 2021, den die Index-Gruppe erstellt hat, haben sich die Stellenausschreibungen in dem Bereich im zweiten Quartal auf fast 45.000 verdoppelt. Der höchste Bedarf bestand demnach an Fachleuten für Cloud-Computing (8.624), Onlinemarketing (8.574), Social Media (7.333) und E-Commerce (8.631). Die Marktforscher haben nach eigenen Angaben Stellenanzeigen in Printmedien, Online-Stellenbörsen und 400.000 Webseiten ausgewertet.
Laut Angaben eines Sprechers der Arbeitsagentur sind aktuell 21.066 Stellen für IT-Experten offen. Experten- und Spezialistentätigkeiten "gehören gerade auch häufig zu den Engpassberufen. Aufgrund des hohen Anforderungsprofils kann es deswegen auch vorkommen, dass Arbeitgeber diese Stellen nicht bei der Arbeitsagentur melden", sagte Christian Weinert.