Auch Unterforderung kann jede Menge Stress verursachen. Vom englischen Begriff für „gelangweilt sein“ leitet sich „Boreout“ ab – ein Zustand langfristiger schwerer Unterforderung. Auch der kann, wie Burnout, krank machen, vor allem, weil er die Sinnhaftigkeit des Lebens schmälert: Wir wollen Ziele erreichen und etwas bewirken. Dabei ist auch ein wichtiger Aspekt, dass Langeweile in einer Leistungsgesellschaft ein Tabu ist. Dass unterforderte Angestellte den Schein wahren wollen und ihren Kollegen gegenüber geschäftig tun, stresst sie zusätzlich.
Boreout kann auch durch Monotonie verursacht werden: Wenn einen die Aufgaben im Job dauerhaft nicht genug fordern, fehlen Abwechslung und Herausforderungen. So wurde Boreout auch zum ersten Mal beschrieben, als in der industriellen Produktion das Fließband eingeführt wurde.
Begegnen kann man dem Boreout, indem man sein Problem erkennt, mit Vorgesetzten spricht, sich selbst überlegt, welche Perspektiven man sich wünscht und gegebenenfalls den Job wechselt.